Vergangenen Freitag machten sich die Hexen auf den Weg nach Prag. Den Kofferraum voller Unterlagen für das Hilton Prag. Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und freie Autobahn, Vignette an der Windschutzscheibe. Vorraussichtliche Ankunftszeit Hilton Prag: 15:45 Uhr. Perfekt! Doch kaum hielten die Hexen Einzug in die Stadt, da wurden sie böse ausgebremst. Beim Überqueren der Moldau mit Blick auf das „Tanzende Haus“, auch „Ginger & Fred“ genannt, mit der Kugel aus Lochblech obenauf, dem „Haupt der Medusa“,
vernahmen die Hexen ungewohnte Geräusche, die Schlimmes erahnen ließen. Ein Plattfuß in Prag; braucht kein Hexenkurier.
Was folgte waren: Ärger über Fahrzeuge, die kein Ersatzrad besitzen, sondern lediglich ein „Repair-Kit“, das leider den Ansprüchen des Prager Straßen geplagten Pneus nicht gerecht werden kann und somit kläglich versagte.
Einige Telefonate und einige Stunden Wartezeit bis zur Erlösung. Mathilda wurde quer durch Prag zu einer VW-Vertragswerkstatt geschleppt und nach bangen Minuten der Verhandlung im Hinterhof abgeladen, wo der Pneuservis noch um 19:00 Uhr seine Tore für die Hexen öffnete.
Ein schneller Reifenwechsel, der seinesgleichen suchen kann und schon waren die Hexenkuriere wieder unterwegs, ihren Auftrag zu erfüllen. 19:30 Uhr Prag Hilton, Auftrag erledigt; 19:45 Uhr Prag Red and Blue Design Hotel, die Hexen sind froh!
Und auf diesen Tag wird mit echtem Pilsner Urquell angestoßen. Die Hexen sagen: Prag ist für Überraschungen gut!
Seit Jahren schon gibt es eine Serie von Graffiti, die die Hexen begleiten. Als erstes gesichtet wurden sie unter einer Eisenbahnbrücke auf der Hanauer Landstraße. Eine komplette „Gang“ von Kumpels, wie die Geister intern von den Hexen genannt werden. Da die Hexenkuriere in ganz Frankfurt unterwegs sind, fällt es nicht schwer, neue Kumpels aufzuspüren oder zu entdecken. Mittlerweile gibt es sogar schon FreundInnen, die den Hexen von neu aufgetauchten Kumpels berichten. Und tatsächlich scheint der Künstler seit Jahren sein Werk fortzusetzen und immer neue Kumpels in Frankfurt anzusiedeln…
Eine kleine Galerie, die es noch zu pflegen gilt, kann hier betrachtet werden: Geister/Kumpel. Auffällig ist, daß die Geisterschar ausgesprochen freundlich gesinnt scheint. Ebenfalls fällt auf, daß die Geister wohlgelitten sind, da sie Häuserwände, Mülleimer, Bauwagen, Schornsteine und viele Stellen eher verschönern, als sie zu verunstalten. Daher bleiben die Geister auch auffallend lange erhalten und dürfen (meist) bleiben, wo sie sind.
Die Hexen freuen sich über jeden neuen Kumpel, den sie sichten. Sie sind uns seit Jahren nette Begleiter im Großstadtdschungel.
Von Steven Appelby gibt es ein kleines Video, in dem Steven uns erzählt, wie er zum Cartoonisten wurde und uns einige „Arbeitsregeln“ beschreibt, die er für sich selbst gefunden hat und mit uns teilen möchte.
Wer selbst gerne zeichnet bekommt Anregungen von Steven und alle anderen können einer wundervollen Person lauschen, die uns Einblicke in das Leben eines Cartoonisten gibt.
Viel Vergnügen mit Steven Appleby in „How to draw“!
Am 22. August 2010 wäre Irmtraud Morgner 77 Jahre alt geworden.
Ein Lieblingsbuch der Hexen ist Irmtraud Morgners „Amanda Ein Hexenroman“. Amanda ist die hexische Hälfte von Laura Salman, einer Ostberliner S-Bahn-Führerin. Laura Salman lernen wir im ersten Band der Salman-Trilogie kennen, dem Roman „Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura“.
Leider ist Irmtraud Morgner viel zu früh gestorben. Der geplante dritte Band blieb unvollendet. 1990 erschienen die Fragmente postum als „Das heroische Testament“.