Der Blick aus dem Hexenbüro kann sich sehen lassen! Und so kann es geschehen, daß die arbeitsame Bürohexe ihren Blick gedankenverloren aus dem Fenster schweifen läßt, quasi in sehnsuchtsvoller Erwartung des wohlverdienten Wochenendes. Hier, was sie dabei erblickt:
Da macht es auch kaum etwas aus, daß sich der Freitag Nachmittag so regnerisch erweist, denn die Pflanzen wissen es durchaus zu danken mit üppiger Blütenpracht.
Die Gartenhexe kann sich das Gießen sparen und die gewonnene Zeit mit intensiver Blütenbetrachtung verbringen.
So gehen die Kurierhexen vollkommen unverdrossen in das Wochenende hinein, denn der Anblick des kleinen Gartens über den Dächern Frankfurts stimmt sie trotz Regens heiter.
Die Vorhersage läßt viel versprechen, denn der Samstag soll ein rechter Sommertag werden. Da zweifelt die Wetterhexe zwar ein wenig, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Die Hexen wünschen ein wundervolles Wochenende, mit Sonnenschein im Herzen.
Da waren die Hexen eindeutig aber einmal nicht schnell genug. Nein, nicht in Ausübung ihrer Tätigkeit als Kurierfahrerinnen, sondern im Ablichten der Graffiti Bäume in Frankfurts Parkanlagen.
Diese wurden von den Hexen gesichtet, als sie seelenruhig mit den Rädern die Friedrich-Ebert-Anlage querten, leider ohne Kamera zur Hand.
Na, die laufen uns schon nicht weg, dachte die eine oder die andere Hexe…
Von wegen!
Letzte Zeugen des Frankfurter Künstlers IL-JIN ATEM CHOI mit seiner Kunstaktion PLAYING THEM TREES im Rahmen der „Playing the City3“ fanden die Hexen letztendlich doch noch an der Eschenheimer Anlage.
Eine altbekannte Weisheit hat sich wieder einmal bestätigt: Wer zu spät kommt, …
Playing the City ist eine Initiative der Schirn, bei der Kunst auf die Straße, in den öffentlichen Raum gebracht wird, z.B. Baumkunst am Mainufer und in Frankfurter Parkanlagen.
Für alle, die auch zu spät kamen und dennoch Interesse haben:
Mehr zu der Aktion, die im August in Frankfurt stattfand gibt es unter: www.playingthecity.de.
Franz Kafka ist gestorben im Juni 1924, vor nunmehr 87 Jahren. Eine wohlbekannte Tatsache.
Dennoch bangt der Leser, die Leserin bei der Lektüre von Michael Kumpfmüllers Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“ bis zum unausweichlichen Ende, daß Franz Kafka doch noch genesen möge und ihm fortan ein unbeschwertes Leben mit Dora Diamant gewährt sein könnte.
Die Geschichte nimmt bekanntermaßen einen anderen Lauf und den beiden Liebenden ist nur eine kurze gemeinsame Zeit miteinander vergönnt.
Diese Zeit aber wird in Michael Kumpfmüllers Roman sehr eindringlich geschildert, in drei Teilen: dem „kommen“, „bleiben“ und „gehen“. Und jederzeit ist der Leser, die Leserin ganz nahe am Leben der beiden Protagonisten.
Am Ende des Romans bleibt der Leser zurück, tieftraurig, zu Tränen gerührt, denn Franz Kafka ist gestorben, am 03. Juni 1924 in Kierling.
Michael Kumpfmüller
Die Herrlichkeit des Lebens
Roman
Kiepenheuer & Witsch
Wie aufregend kann doch die Welt sein!
Immerzu geschieht irgendetwas; manchmal auch etwas wirklich Wichtiges oder Bedeutungsvolles.
Doch wie uns Lieblingskünstler Steven Appleby treffend aufzeichnet, sind wir meist gar nicht dort, wo etwas von Bedeutung geschieht.
Was jedoch gleichsam tröstlich sein kann. Denn wenn der Weltuntergang irgendwo anders stattfinden mag, wer würde es bedauern, nicht dabei zu sein?
Die Hexen wünschen viel Vergnügen bei der philosophischen Betrachtung von Bedeutsamkeit im Allgemeinen und im Besonderen!
Für weitere Denkanstöße empfehlen wir ausgiebige Lektüre der Bücher von Steven Appleby…
Gerade noch vor dem wohlverdienten Wochenende, bekamen die Hexenkuriere einen besonderen Auftrag herein. Natürlich sind die Hexen immer bestrebt, die Wünsche der Kundschaft eins zu eins umzusetzen. Manchmal kann sich dies naturgemäß als schwierig erweisen. Doch immer lautet die Devise:
Heute:
Kunde ruft an mit folgender Auftragseinstufung:
Das ist eine ganz besonders heitere Angelegenheit!
Das nehmen die Hexenkuriere natürlich ganz ernst! Heiteren Gemüts erledigen die Hexenkuriere ihre Aufträge, und wenn gefordert wissen sie auch mit ganz heiklen Angelegenheiten umzugehen, denn schließlich sind sie ja der Professional Courier Services!
Nur echt mit der Hexe…
… immer heiter und wenn gewünscht auch ganz ernst.
Schauspieler George Takei, hierzulande besser bekannt als Lieutenant Hikaru Sulu aus der beliebten Serie Raumschiff Enterprise, zeigt Zivilcourage im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Dies auf sehr kreative, humorvolle und sympathische Weise.
Seine Initiative richtet sich gegen ein Gesetz im amerikanischen Bundesstaat Tennessee. Dort ist es Lehrern untersagt worden über Homosexualität im Unterricht zu sprechen.
Kurz genannt heißt dieses Gesetz „Don’t say gay“ law.
Großzügigerweise bietet George seinen Nachnamen als Synonym für das Wort „gay“ an, und somit lautet die Parole: It’s OK to be Takei!
Die Hexen finden diese Aktion hervorragend und lobenswert!
In diesem Sinne: It’s OK to be Takei!
Am Wochenende hat die Kurierhexe unter Umständen auch einmal frei, und manchmal ist sie dann für einen Ausflug mit lieben FreundInnen zu haben. Zuletzt führte sie ein solcher an den extrem leeren Edersee.
Staumauerlauf in Rekordzeit absolviert, Wassermangel bewundert, ging es weiter zum Baumkronenweg, der nur über den Eichhörnchenpfad zu erreichen ist. Na, da waren die Eichhörnchen Liebhaberinnen aber sehr gespannt auf die in freier Natur lebenden Verwandten der Westend-Eichhörnchen.
Und das Erstaunen war groß, denn so sehen die lieben Eichhörnchen im Kellerwald aus:
Grob geschnitzt, von der Natur geformt?
Schlimme Waldsitten, die im Frankfurter Westend zum Glück nicht gelten. Hier kann sich das Eichhörnchen frei bewegen, ohne Nagelbrett oder gar noch perfider, Metallstangenaufhängung:
Die Hexen finden: Das Leben in der freien Natur scheint „voll brutal“ zu sein. Es leben die Stadteichhörnchen!
In voller Pracht.
Bei Wind und Wetter, die Frisur sitzt.